Zu aller erst:
Ordnung und Aufräumen sind zwei verschiedene paar Schuhe.
Beim Aufräumen geht es primär darum, Dinge, die im Weg herumliegen, aufzuräumen und frei Flächen zu schaffen. Wie es in den Schränken, Schubladen und Orten aussieht, an denen sie verstaut werden, ist beim Aufräumen zweitrangig.
Unternehmen wir eine kurze Reise in meine Vergangenheit:
Wenn mir als Kind gesagt wurde: „Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa! Räum endlich dein Kinderzimmer auf!“ passierte Folgendes: Ich nahm die Redewendung „Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa!" wörtlich. Da jedoch unter meinem Sofa kein Platz war, schob ich alles unters Bett oder stopfte es in Schränke und Schubladen. Auf den ersten Blick war es aufgeräumt. Auf den Zweiten, welcher der genauere Blick war, eher nicht mehr. Erst recht nicht als meine Eltern hinter mein „Aufräumen“ gekommen sind.
Zurück in der Gegenwart funktioniert diese extreme Form aufzuräumen immer nur so lange, bis entweder deine Eltern dir auf die Schliche kommen oder der Worst Case eintritt: Dein Besuch, der eigentlich ins Bad wollte, nimmt die falsche Tür und liegt nun begraben unter jeder Menge noch schnell „aufgeräumten“ Krempel in deiner Abstellkammer.
Da genau solche Szenarien vermieden werden sollen, geht es jetzt um das zweite paar Schuhe.
Denn worin genau liegt denn nun der Unterschied?
Beim Ordnen und Organisieren liegt das Hauptaugenmerk zum einen darauf:
Jedes, aber auch wirklich jeder Gegenstand hat seinen Platz. Dieser feste Platz bietet den Vorteil, dass:
1. Kurze Arbeitswege
2. Es leicht zu finden und einfach herausgenommen werden kann
3. Einfaches zurückgelegen und
4. und letztens das optimale Ausnutzens des vorhandenen Stauraums.
Zurück in die Vergangenheit:
Gut, ich hab den Stauraum beim Hineinstopfen auch wunderbar ausgenutzt. Das war nur ohne die oben genannten Punkte 1-3, Sinn, Verstand und System.
Da wir zwei Augen haben, liegt das zweite Hauptaugenmerk darauf regelmäßig auszumisten.
Du, ich, wir alle müssen uns von Dingen trennen. Und genau da beginnt die Misere. Das Ganze nennt sich Verlustangst. Unser Gehirn bewertet Verlust als negativ und wir können uns schwerer von Dingen trennen. Das wiederum sollte jetzt aber nicht deine neue Ausrede werden. Jede Einstellung kann man ändern. Das funktioniert mit unserer persönlichen Einstellung genauso gut wie an unserem Smartphone. Man muss nur wissen welche, Knöpfe und Schalter gedrückt werden müssen.
Jedoch, meine lieben Ordnungswilligen, ausmisten muss sein! Denn nur so behältst du deine Ordnung und deinen Platz bei. Außerdem nutzt es dir überhaupt nichts Dinge zu behalten, die du seit Jahren nicht mehr nutzt.
Hast du mit mir nun erstmal den Grundstein für dein geordnetes Zuhause gelegt und deinen Platz zurück erobert, wird das Aufräumen einfach und ist zukünftig nicht mehr so zeitintensiv. Lediglich die benutzen Dinge müssen wieder zurück an ihren festen Platz. Außerdem: Je organisierter dein Zuhause, desto produktiver wird dein Tag. Denn wir alle wissen, gerade an stressigen Tagen, wie nervenaufreibend unnötiges Suchen und überflüssiges Aufräumen ist.
Wenn du jetzt wissen möchtest, wie aus dem ich nehme die Redewendung wörtlich: „Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa!“ Kind ein Aufräumen– und Organisationscoach wurde,...
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