Ordnungswillig
Routinen - Rettung vor schlechten Gewohnheiten & Aufschieberitis
Aktualisiert: 6. Sept.

Viele werden jetzt wahrscheinlich mir den Augen rollen und denken, das ist doch super öde, Langeweile – immer gleichen Abläufen. Das ist spießig und ohne jede Leidenschaft.
Ja, der Ruf von Routinen ist nicht unbedingt sexy. Aber ich möchte euch vom Gegenteilüberzeugen wie ihr mit einfachen Tricks eure negativen Gewohnheiten zu Fall bringt und mit täglichen Routinen eine bleibende Ordnung und Struktur schafft, um euren Alltag zu wuppen.
Denn irgendwie kennen wir es alle, jeder Tag ist zu kurz für die vielen Dinge, die erledigt und koordiniert werden müssen. Ein Tag hat 24 Stunden. Daran lässt sich nichts ändern. Und in diesen 24 Stunden schreien sehr viele Dinge nach Aufmerksamkeit. Die Arbeit, Familie, Freunde, Termine, Haustiere und da ist ja auch noch der Haushalt und die Ordnung in deinem Zuhause. Der Haushalt bzw. die Ordnung in den eigenen 4 Wänden schreit meistens so leise, dass wir es erst hören, wenn es schon fast zu spät ist. Nämlich erst, wenn das sichtbare Chaos um euch herum die Überhand gewonnen hat. Ihr nicht mehr wisst, wo genau ihr anfangen sollt und die Übersicht verliert.
Aber wie genau gelingt es den nun, Routinen zu entwickeln, um den Alltag zu strukturieren und schlechte Angewohnheit und die Aufschieberitis zu Fall zubringen? Für alle Routinen gilt: Egal ob positive oder negative Gewohnheiten dranbleiben! Es lohnt sich! Halt! Stopp! Negative Gewohnheit? Negative Gewohnheiten sind ein gutes Beispiel dafür, das Ihr dran geblieben seid. Ob bewusst oder unbewusst, sie haben sich in euer Leben geschlichen und nun wollen wir sie entlarven, um sie wieder vor die Tür zusetzen.
Denn es sind die gesunden Gewohnheiten, die uns dabei helfen, dauerhaft Ordnung zu halten und uns das Leben erleichtern. Um Ziele zu erreichen und vor allen Dingen den eigenen Energiehaushalt so effizient wie möglich zu nutzen. Außerdem sind es meist die kleinen Veränderungen, die zu großem Erfolg führt.
Ja, es ist nicht immer leicht, neue Dinge im Leben zu integrieren. Wir lieben es, wenn alles in seinem altbekannten Ablauf stattfindet. Doch wenn wir uns dazu entscheiden, unseren Alltag auf links zu krempeln, um endlich etwas zu verändern, ist das A und O, das wir diszipliniert und motiviert bei der Sache bleiben. Wichtig ist auch, dass wir geduldig sind und der Sache Zeit geben. Neue Gewohnheiten zu etablieren dauert im Schnitt zwischen 30 – 66 Tagen, bis eine neue Gewohnheit in Fleisch und Blut übergeht und wir diese Gewohnheit automatisch ausüben.

Wenn wir jetzt unseren Alltag auf links drehen wollen und neue Routinen etablieren, holen wir uns meistens Inspiration im Internet. Da gibt es ganz tolle Haushaltspläne, To-do Listen und vielleicht sogar die eine Person, die uns davon überzeugt hat, Ihre Routine zu übernehmen. Hat man sich dann für die ein oder andere Routine entschieden, sitzt ihr irgendwann auf dem Sofa und merkt: Die neue Routine will bei euch einfach nicht fruchten. Das liegt dann evtl. daran, dass diese Routine einfach unreflektiert übernommen wurde. In der Realität funktioniert es einfach null Komma null. Denn es gibt immer Dinge, die dem Plan konträr gegenüberstehen. Zum Beispiel dein Job, der Einkauf, die Familie, Essen kochen, Besuch und vieles mehr.
Die Kunst besteht darin, den Alltag nicht in die Routine zu quetschen, sondern die Routine in deinen Alltag zu etablieren. Denn Routinen sind individuell und auf jede Lebenslage anpassbar. Passe sie auf deinen Alltag/Lebensstil an. Was ist dir wichtig und welche Bereiche willst du regelmäßig oder unregelmäßig bearbeiten? Etabliere Routinen, die nur deinen Alltag vereinfachen und auf dich unglaublich gut passen. Die für dich richtig ist und zu deinem Zuhause passt, da jeder von uns unterschiedlich viel Zeit dafür zur Verfügung hat. Deshalb ist es wichtig, dass Du beim Planen der Ordnungsroutine immer dafür sorgst, dass alles machbar bleibt. Verplane nicht die gesamte Zeit, um jeden Tag stundenlang etwas aufzuräumen. Nimm dir lieber für jeden Tag einen speziellen Bereich vor und sorge dafür, dass dieser Bereich am Ende des Tages auch so ausschaut, wie du es dir wünschst.
Um mehr Ordnung in seinem Alltag zu bekommen und neue Ordnungsroutinen zu entwickelt, müssen wir uns verändern und wir sollten unseren Alltag einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie du das machst, zeig ich dir jetzt.
In 8 Schritten zur neuen Routine.
1. Starte klein, bleib konzentriert bei einer Sache und trainiere diese neue Routine. Setz dir nicht zu hohe Ziele. 1 Routine für den Anfang
2. Überlege dir wie es später einmal aussehen soll und was dich noch davon abhält. Welche Ziele verfolgst du mit deiner neuen Gewohnheit? Mach dir klar, was du davon hast. Was sind die Gründe für deine Aufschieberitis? Was nervt dich? Wovon bekommst du schlechte Laune und was stresst dich immer wieder aufs Neue? Wann kannst du deine neue Gewohnheit am besten in deinen Lebensstil unterbringen?
3. Schreib möglichst detailliert auf, was du täglich machst und wieviel Zeit du investierst. Entwickle ein Bewusstsein sein für deinen Alltag und entlarve so Zeitfresser und schlechte Routinen.
4. Unterteile deine neue Gewohnheit in möglichst kleine Zwischenschritte. Überliste dich mit allen miesen Tricks die dir einfallen. Das können z.B. Schilder und Post-its um dich täglich daran zu erinnern genau diese schlechte Angewohnheit abzulegen
5. Bleibe deiner neuen Routine für mindestens drei Wochen treu.
6. Checke deine Veränderungen.
7.Sei nicht zu streng zu dir.
Erst wenn dir die neue Routine in Fleisch und Blut übergegangen ist, darfst du auch mal nachlässig sein und Dinge schleifen lassen. Aber diese Nachlässigkeit sollte nicht zur eigentlichen Routine werden.
Welche Routinen du in deinen Alltag integrieren kannst – Meine goldenen 6
Regelmäßiges Ausmisten ist das A & O eines ordentlichen Zuhauses. Für viele Menschen gehört ausmisten nicht zur Routine, dabei ist es äußerst effektiv. Wo weniger ist, muss weniger aufgeräumt werden. Anstelle von großen Aussortieraktionen ein Mal im Jahr, die stark überfordernd sein können, ist es viel besser, regelmäßig auszusortieren. Dazu gehört auch, viele Dinge gar nicht erst ins Haus zu lassen, die dann wieder aussortiert werden müssen. Hinterfrage z.B. dein Einkaufsverhalten. Wie fühle ich mich, wenn ich einkaufen gehe.
Geh niemals leer, hilft ungemein beim täglichen Aufräumen. Gewöhne dir an, immer etwas mitzunehmen, wenn du in einen anderen Raum gehst.
Alles hat seinen Platz. Fangen wir erst an Gegenstände zwischenzuparken, ist am Ende viel mehr zu tun. Bringe daher alles nach dem Benutzen an seinen Platz zurück. Meistens geht das viel schneller, als man denkt. Dafür ist auch notwendig, dass alle Gegenstände ihren festen Platz haben. So fällt es im Übrigen auch allen anderen Menschen im Haushalt einfacher, Ordnung zu halten.
Freie Flächen und Böden. Wenn du beherzigst die Böden freizuhalten, hast du weniger Aufwand beim Saugen und wisch, denn 2 paar Schuhe räumen sich schneller weg als 20.
Arbeitsflächen sind, wie der Name schon sagt, zum Arbeiten gedacht.
Nichts ist nerviger, als vor dem Kochen erst einmal alles beiseitestellen zu müssen. Also versuche sie weitestgehend frei zu räumen.
Bringe Vorgänge zu Ende. Das sind meist ganz einfache Dinge. Zum Beispiel ist die Post erst fertig, wenn sie abgeheftet und bezahlt wurde.
Erledige alles sofort, was nicht länger als zwei bis drei Minuten dauert. Alles was man in zwei Minuten oder weniger erledigen kann, wird sofort erledigt. Alles was du in diesem Zeitrahmen schaffst, würde länger dauern, wenn du es noch mal für später aufschiebst. Dadurch vermeidest du Ansammlungen von Mini-Aufgaben und wirst feststellen, dass vieles schneller geht als gedacht. Dazu gehört zum Beispiel, Briefe direkt zu öffnen und bestenfalls gleich zu bearbeiten.
Beispiele für deine tägliche kleine Eroberung
Ein Sprichwort sagt: „Jeder Gang macht schlank“ Jedoch kostet auch jeder zusätzliche Gang ein paar Minuten deiner wertvollen Zeit. Auf dieser Routinetour der kleinen Eroberung zeige ich dir, wie du ganz nebenbei und in nur wenigen Minuten Ordnung schaffst, indem du verschiedene Aufgaben miteinander verbindest und dadurch dauerhaft Ordnung halten kannst.
Die tägliche Eroberung im Flur
Leere deinen Briefkasten direkt, wenn du nach Hause kommst.
Du bist ständig auf der Suche nach deinen Schlüsseln? Lege doch einen festen Platz dafür fest. Das kann eine Schale sein, die du auf deinen Schuhschrank stellst, ein Schlüsselbrett oder ein Magnetbrett.
Versuche, die Dinge des täglichen Gebrauchs, also Schuhe, Jacke, Schlüssel und Taschen, immer dicht beieinanderzuhaben, so dass du alles mit einem Handgriff parat hast. Gerade an stressigen Tagen spart das sehr viel Zeit.
Die tägliche Eroberung in der Küche
Befreie deine Arbeitsfläche täglich von Krümeln und Flecken. Das ist wunderbar in den täglichen Ablauf zu integrieren, während du darauf wartest, dass dein Essen warm oder gar wird oder beim morgendlichen Kaffee trinken. Schnapp dir einen Lappen und wische die Arbeitsfläche kurz ab.
Schreibe dir eine Einkaufsliste im Vorfeld, damit du nichts mehr vergisst und noch einmal wegen einer vergessenen Zutat losmusst. Dabei ist es ganz egal, ob du deinen Einkaufszettel per Hand, in dein Smartphone oder in eine App schreibst oder sprichst. Eine Einkaufsliste hilft nicht nur beim Sparen von Zeit, sondern auch beim Sparen von Geld. Sichte deine Bestände vor jedem Einkauf, so siehst du, was noch ausreichend vorhanden ist und welche Dinge dir wirklich im Vorrat fehlen. Vielleicht sind sogar Gerichte dabei, die wunderbar eingefroren werden können? Wie z. B. Suppen oder Bolognese? Dann bereite doch davon einfach eine größere Menge zu und friere etwas ein für Tage, an denen die Lust oder Zeit für aufwendiges Kochen nicht da ist.
Lass schmutziges Geschirr nach dem Kochen und ganz besonders nicht über Nacht einfach stehen, sondern räume schmutziges Geschirr auf direktem Weg in die Spülmaschine. Nichts ist schöner als eine aufgeräumte Küche am nächsten Morgen.
Die tägliche Eroberung im Badezimmer
Das Waschbecken kann nach der Benutzung morgens und abends kurz ausgewischt werden.
Herumliegende Pflegeprodukte immer sofort an Ihren Platz zurückstellen.
Schmutzige Wäsche kommt sofort in den Wäschekorb.
Nimm den Badezimmermüll mit, wenn du den Küchenmüll entsorgst.
Schon beim Ausziehen kannst du darauf achten deine Kleidung richtig herum in den Wäschekorb zuwerfen.
Die tägliche Eroberung im Schlafzimmer
Täglich das Bett machen. Nicht nur das Schlafzimmer wirkt direkt viel ordentlicher, denn nichts ist schöner, als am Abend in ein gemachtes Bett zufallen.
Wir kennen ihn alle den Stuhl, der unter Kleiderberge nicht mehr sichtbar ist. Schmutziges gehört in den Wäschekorb.
Saubere Sachen, die in den kommenden Tagen nicht angezogen werden, am besten zurück in den Kleiderschrank räumen. Was du noch tragen möchtest, legst du am besten zusammen oder hängst es auf einen Bügel.
Die tägliche Eroberung im Wohnzimmer
Da das Wohnzimmer für viele Aktivitäten herhalten muss, gewöhne dir an, sie nach der Benutzung zurück zu räumen. Wie das Bügelbrett, den Laptop, Dinge für dein Hobby oder Kleinigkeiten wie die leere Kaffeetasse in die Küche bringen, wenn du auf dem Weg in die Küche bist oder die Bücher zurück in das Regal stellen, halten das Chaos in Schach.
Wenn du zu Bett gehst oder dein zu Hause verlässt, dann schüttle Kissen auf, falte die Decke zusammen und bring schmutziges Geschirr in die Küche.
Die tägliche Eroberung im Büro
Arbeitsbereiche sind manchmal schwierig zu ordnen. Wenn du kein eigenes Heimbüro besitzt, sondern nur einen Schreibtisch im Schlafzimmer oder der Esstisch dein Büro ist, räume einfach den Bereich auf, der dein Arbeitsplatz ist.
Verräume Stifte, Papiere oder Ähnliches immer wieder an den dafür vorgesehenen Platz. Schmutziges Geschirr und Gläser bringst du nach Feierabend im Büro auch wieder zurück in die Küche.
Fazit
Wahrhaft geformt wird dein Leben durch deinen Alltag. Und den wiederum kannst du formen, in dem du ihn bewusst mit klugen Routinen anreicherst.
Mindset | Unser Zuhause ist kein Museum | Plane | Werde zum Türsteher |
Ausmisten und Dinge loslassen, die dir nicht mehr dienen und dir nicht gut tun. | Damit dir das Ordnung halten im Haushalt leicht fällt, musst du schon ein wenig Vorarbeit leisten. | Nur wenn du dir ganz konkrete Pläne für kleine Schritte im Alltag macht, hast du die Chance deinen Alltag zu verändern. | Achte UNBEDINGT darauf, was in Euer Zuhause hinein kommt. |
Mit ordnungswilligen Grüßen

Habt Ihr Lust auf eine Veränderung und benötigt dabei Unterstützung dann, schreibt mir gerne.